Die Edelkastanie und ihre Anwendungen nach Hildegard:
Gebratene Edelkastanien: „Wer an Milzschmerzen leidet, röste diese Kerne etwa in Feuer, esse sie oft mäßig warm und die Milz wird warm und bestrebt sich völliger Gesundheit.“
Gekochte Edelkastanien: „Ein Mensch, dem das Gehirn durch Trockenheit leer ist und der davon im Kopf schwach wird, koche die inneren Fruchtkerne dieses Baumes in Wasser und gebe sonst nichts dazu. Und wenn das Wasser ausgegossen ist, soll er sie oft nüchtern und nach dem Essen nehmen, und sein Hirn wächst und wird gefüllt und seine Nerven werden stark und so wird der Schmerz im Kopf weichen.“
Rohe Edelkastanien: „Wer im Herzen Schmerzen leidet, sodass seines Herzens Stärke keine Fortschritte macht, sondern traurig ist, esse oft die rohen Kerne und das gießt seinem Herzen gleichsam einen Schmelz ein und er gelangt zu Stärke und Frohsinn.“
Edelkastanien-Sauna: „Wer gichtgefesselt und deshalb jähzornig ist, – Gicht ist nämlich immer beim Zorn – koche Hülsen, Früchte und Blätter der Edelkastanie in Wasser und mache daraus ein Dampfbad, aber oft, und die Gicht wird weichen und der Mensch wird friedlich.“
Edelkastanienholz: „Wer sich aus Edelkastanienholz einen Stock macht und ihn in der Hand trägt, dass sich die Hand davon erwärmt, dem werden aus dieser Erwärmung die Venen und seine Körperkräfte gestärkt. Nimm oft auch den Duft dieses Holzes auf, denn es trägt dem Gehirn Gesundheit ein.“
Anwendung:
Stärkung der Milz, geistige Schwäche, Konzentrationsstörungen, Stärkung der Nerven, Stärkung des Herzens, Gicht, Venenstärkung;
Edelkastanien-Mehl
Die Edelkastanie ist zu Hundertprozent in jeder Form, ob gekocht oder roh gesund für den Körper, sagt Hildegard von Bingen. Mit Edelkastanien-Pulver der Kreativität freien Raum lassen…
Hildegard schätzt diese Frucht sehr hoch in ihrer Wirkungsweise ein:
„Die Kastanie ist ihrer Natur nach sehr warm, hat eine große Kraft in sich, die der Wärme beigemischt ist, und bezeichnet die Weisheit. Und alles was in ihm ist und auch seine Frucht, ist sehr nützlich für den Menschen.“
Sie zählt zu den wenigen Universalmitteln, die nach Hildegard für den Menschen uneingeschränkt gesund sind.
Botanisch ist die Edelkastanie eine Schwester der Eiche und beide gehören zu den Buchengewächsen. Sie zählen zu den größten und mächtigsten Bäumen Mitteleuropas. Die Rosskastanie ist mit der Edelkastanie überhaupt nicht verwandt. Sie gehört zur Gattung der Rosengewächse und ist ungenießbar. Das Holz der Edelkastanie ist haltbarer und widerstandsfähiger als Eichenholz. Aus ihr werden auch Möbel und Gebrauchsgegenstände erzeugt. Die Frucht der Edelkastanie (Maroni) ist durch Kohlenhydrate, Stärke, Vitamin A, B1, B2, B3, B5, B6, C, E sehr nährstoffreich. Ebenso beinhaltet sie wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Magnesium, Kalzium und Kalium. Auch für Diabetiker ist sie aufgrund der fehlenden Hexosen vom Typ Glucose oder Fructose sehr gut geeignet. Die Edelkastanie lässt sich gut fürs Backen in Form vom Edelkastanien-Mehl, dem Honig und natürlich direkt vom Baum herrlich verzehren. Maroni schmecken nicht nur gut, sondern sie sind für uns insgesamt 100 %ig gesund. Edelkastanienprodukte fehlen in keiner Hildegard-Küche.
Anwendung:
Als Zutat in der Küche.
Tipp: Maronicremesuppe – Etwas Besonderes!
Zwiebel in Butter kurz anbraten. Edelkastanien- u. Dinkelmehl hinzu geben und unter dem Rühren anschwitzen. Die Mehlschwitze nach und nach mit gutem Rotwein ablöschen und mit Wasser aufgießen. Mit Salz, Nelken, Lorbeerblätter, Bertram und Galgant würzen und die vorgekochten Maroni so lange mitkochen, bis diese ganz weich geworden sind. Anschließend Lorbeerblätter und Gewürznelken entfernen und die Suppe mit dem Stabmixer cremig rühren. Mit Schlagobers oder Sauerrahm verfeinern und mit Dinkelbrot servieren.
Zutaten: 200g Maroni, Bertram, Galgant, 2 Lorbeerblätter u. Gewürznelken, 1l Wasser, 150 ml. Rotwein, 1 EL Dinkelmehl, 2 EL Edelkastanienmehl, 1 EL Butter, 1 Zwiebel, etwas Salz